Was mich inspiriert,

2018-01-23 10:33
von Susanne Günsch

antreibt und daher meine Mission ist

Am 7. Oktober 2017 fand ich im Gesellschaftsteil der Süddeutschen Zeitung einen Artikel über Arno und André Stern zum Thema Freiheit in der Bildung und Erziehung. Beziehung statt Erziehung, so  begann darin ein Satz – und erinnerte mich an meine Diplomarbeit dazu als Grundlage für ein verändertes Konzept in der Kita. Das war 1995, also vor 22(!) Jahren.

Die beiden Sterns tauchen auch im Film „Alphabet“ und dem gleichnamigen Buch auf. Dieser Film ist ein eindringliches Plädoyer für die Qualität von Bildung abseits von Leistungsdrill. Und als kürzlich die Meldung von der blühenden Atacama-Wüste um die Welt ging, mußte ich an das Intro dieses Films denken.

„Das Kind lernt alles im Spiel“ sagt Arno Stern und ist damit ganz bei Friedrich Schiller, der in seiner Schrift „Über die ästhetische Erziehung des Menschen“ schreibt: „… der Mensch spielt nur da, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“

Vor einigen Jahren hatte ich das Vergnügen Salman Ansari live zu erleben. Er hielt einen Vortrag zu seinem Buch „Rettet die Neugier“. Er wendet sich gegen die Akademisierung von Kindheit und ist überzeugt davon, daß Neugier der Antrieb für’s Forschen und Experimentieren und somit für den Wissenserwerb durch Erfahrung ist. Seine Vorstellung ist dabei sehr ähnlich der Projektarbeit in Reggio Emilia.

Komisch, daß das Motiv des Täters nach jedem Verbrechen das Wichtigste ist – in der Bildung danach jedoch niemand fragt. Schule ist Pflicht. Punkt. Da braucht‘s kein Motiv. Und welches Motiv haben Schulschwänzer?

Carla Rinaldi, langjährige Pedagogista in Reggio Emilia, beschreibt daß sie dort nicht von „Curriculum“ sprechen, sondern vom Dialog zwischen Kindern, Lehrern und Umwelt. Als Weg oder Reise ohne vorher bestimmtes Ziel. (Kinder in Europa, 9)

Harald Welzer beschreibt in seinem Buch „Selbst denken“ eine Anleitung zum Widerstand: Alles könnte anders sein. Es hängt ausschließlich von Ihnen ab, ob sich etwas ändert. Nehmen Sie sich deshalb ernst. Hören Sie auf einverstanden zu sein. Leisten Sie Widerstand, sobald Sie nicht einverstanden sind. Es ist ein Plädoyer gegen die Bequemlichkeit und das anschließende Gejammer, sondern für konstruktives Mitgestalten.

Brandeins, dieses wunderbare Wirtschaftsmagazin! Nein, keine Angst vor Aktienkursen - es geht um Schwerpunktthemen wie „Mut“, „Bildung“, „Selbstbestimmung“ etc. Den Horizont weiten und so das berufliche Selbstverständnis gewinnen, wie bedeutend die Arbeit in der Kita für die Gesellschaft ist.

Die „Brainery“, vormals Modern Life School. An herrlichen Drink&Think-Abenden mit anderen Menschen über das glückliche Leben philosophieren oder zu „Das Ziel ist im Weg“. Außerdem findet man dort Bücher wie „Wir müssen die Welt verändern“ von Oskar Niemeyer oder „Die Liebe ist ein Kind der Freiheit – die Freiheit ist ein Kind der Liebe“ von Hosang und Hüther.

Wahre Kraftfelder waren auch die Kongresse des „Archiv der Zukunft“. Im Miteinander diskutieren, sich austauschen wurde die positive Energie des Wandels spürbar.

Beim „Pulse of Europe“ hat mich die Rede von Olaf Specht beeindruckt. In seinem Buch „Die Welt von morgen“ beschreibt er Analysen, Fakten und Ideen zu den Zusammenhängen zwischen Klimaveränderungen, Weltwirtschaft, Menschenrechten und der Zukunft Europas.

All diese Inspirationen sind für mich Nährboden für meine Haltungen. Sie sind die Basis für die Mission, die mich bei all meinen Fortbildungen und Coachings leitet.

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